Aikidoreise nach Japan im Oktober 2015

10 Tage in Tokyo

 

Am Samstagnachmittag (10.10.15) ging's los. Nagano Sensei und seine langjähringen Schüler, Gert Jungbauer aus Straubingmit seiner Frau Rebekka, Harald Kotisch vom Meidokan Dojo in Aschheim und ich flogen nach Tokyo zur Enbu und für die 60-jährige Jubiläumsfeier des Aikido Yoshinkan am 16./17.10.15. Für die Woche davor hatten wir unterschiedliche Pläne. Gert und Rebekka zogen das Touriprogramm durch mit 2-3 Stadteilen am Tag, Sensei und Harald haben sich ausgeruht und für mich stand Training mit den Senshusei Alumni auf dem Programm.

 

Sonntag abend begann das offizielle das Senshusei Alumni Treffen mit einem Welcome Dinner.

Es war ein vergnüglicher Abend, wir haben uns alle bei einem superleckeren Fischessen und Bier kennengelernt. Ando Sensei war auch dabei, Chida Sensei wollte kommen, hat es aber leider nicht geschafft. Interessant war auch die Anwesenheit von Shioda Masahiro, dem Enkel des Gründers. Er ist noch sehr jung, Anfang 20, wurde von den anderen ein bischen wie der Kronprinz behandelt. Er hat mittlerweile ebenfalls den Senshuseikurs mitgemacht.

 

Am nächsten Tag hatten wir unser erstes Training mit Chino Sensei im neuen Honbu Dojo, zusammen mit den Senshusei, am Nachmittag und folgenden Vormittag bei Chida Sensei in seinem Dojo in Kanda.

Dort habe ich auch unseren kroatischen Freund Hrvoje getroffen, der gerade seinen Senshusei-Kurs absolviert. Er ist sehr erschöpft, aber doch glücklich in Japan zu sein und lässt allen schöne Grüße ausrichten.

Mittwoch nachmittag folgte ein Training mit Inoue Sensei, wie wir ihn von unseren zahlreichen Lehrgängen in München kennen.

Spannend für mich war der Donnerstag bei Ando-Sensei, dessen Trainingsstil ich bisher am wenigsten kannte. Er hatte, als ich den Senshuseikurs absolvierte, nicht mehr am Honbu Dojo unterrichtet.

Als Fazit wurde mir wieder bestätigt, dass jeder irgendwann im Aikido seine eigene Stärke finden muss. Die Grundprinzipien sind immer gleich: eine klare Mittellinie, concentrated power, Entspannung in den Schultern, Kraft aus dem Solarplexus bzw. Schwerpunkt und Stabilität über die Beine und Hüfte.

Deutlich wurden die Unterschiede der Senseis bei den verschiedenen Herangehensweisen an Nikkajo. Andos Nikkajo hat noch ganz gut im Handgelenk weh getan. Bei Chino Sensei haben die Ukes immer mit viel Kraft dagegengehalten. Das "blend with your uke" hat er immer wieder hervorgehoben - wie genau hat er aber nicht erklärt, nur gezeigt. Was da genau passiert kann man aber mit dem bloßen Auge nicht wirklich wahrnehmen. Dagegen betonte Chida Sensei das Lockersein, nicht dem Uke signalisieren was man vorhat, er darf das nicht spüren.

 

Am Freitag war ein Tag Aikidopause. Zusammen mit Nagano Sensei haben wir diesen Tag für einen Ausflug nach Kamakura ausgenutzt.. Leider war dieser – nach den anderen herrlichen Spätsommertagen – ziemlich verregnet. Das hat uns aber nicht abgehalten, die Touristenhighlights der Umgebung abzuklappern – Kamakura Tempel, Big Buddha und die Insel Enoshima. Sensei hat uns zu einem tollen Fischessen eingeladen, das wir richtig genossen haben.

 

Samstag war der Tag der Tage - die alljähliche internationale Enbu des Aikido Yoshinkan. Als ersten kamen die Ausscheidungskämpfe der einzelner Kategorien, an denen jedoch nur Schüler der japanischen Dojos teilnehmen durften. Gert, Harald und ich haben im  Block der internationalen Gruppen für 3 Minuten Deutschland vertreten. Nagano Sensei durfte dann die Einzelvorführung der Shihans beginnen. Aya hat uns auch auf Video aufgenommen, die ihr euch auf YouTube anschauen könnt.

https://youtu.be/eKUdG-WVyw8 (Gert, Harald, Marie-Luise)

https://youtu.be/Wg4OlhvtrcU   (Nagano Sensei)

 

Anschliessend mussten wir uns ganz schnell umziehen und zum Hanzomon Hotel zur offiziellen Zeremonie für die 60-Jahrfeier des Yoshinkan Aikido fahren. Zwei wichtige offizielle Punkte waren besonders bedeutsam. Zum einen waren die Uchidechi von Shioda Kancho gemeinsam auf der Bühne, angefangen von Inoue Sensei über Takeno Sensei, Chida Sensei, Ando Sensei, Chino Sensei usw. Ferner wurden alle Lehrer, die am Honbu Dojo gelernt und das Yoshinkan Aikido international verbreitet haben in einer Rede gewürdigt, darunter auch Nagano Sensei. Auch uns bekannte Lehrer wie Kimeda Sensei (Kanada) und Mugurza Sensei (Frankreich/Spanien) wurden benannt.

Nach dem offiziellen Teil hat sich alles leider sehr schnell verlaufen. Zum fröhlichen Abschluß waren wir waren noch mit Nagano Sensei, Kimeda Sensei, Chida Sensei und ein paar anderen ein paar Bier trinken. Nagano Sensei war sehr glücklich wieder viele alte Bekannte aus seinen Tokyoer Polizeizeiten getroffen zu haben.

Ingesamt war es ein sehr spannender Aufenthalt in Japan für mich, insbesondere im Hinblick darauf, dass wir jetzt wieder an das Yoshinkan Yoshinkan Honbu Dojo angeschlossen sind und eine wichtige und erfolgreiche Präsentation des deutschen Yoshinkan leisten durften.

 

Die Bilder und filme findet Ihr auch unter den Impressionen Japanreise_2015


 
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